Folgender Beitrag wurde in der Ausgabe vom 5.2.2013 des Ried Echo veröffentlicht:
Um das Familienbad als Freizeitanlage zu erhalten, soll noch vor der neuen Badesaison ein Trägerverein gegründet werden. Das war das einhellige Votum am Freitag in der “Turnhalle”.
“Wir hoffen, dass wir zur Badesaison unser Crumstädter Bad wieder öffnen können” wandte sich Klaus Trapp, Vorsitzender des Förderverein Sanierung Schwimmbad Crumstadt, am Ende einer zweistündigen Informationsveranstaltung zuversichtlich an die rund 250 Zuhörer in der Turnhalle. Am Freitag diskutierte dort der Vereinsvorstand mit Bürgern, Rathauschef Werner Amend (parteilos) und Lokalpolitikern über die Zukunft des 1936 erbauten Bades. Denn trotz umfangreicher Sanierung vor vier Jahren musste das Bad im vergangenen Jahr wegen massiver Wasserverluste geschlossen werden. Ein Gutachter, der zur Fehlersuche herangezogen wurde, hatte die Kosten für die Reparatur auf rund 67 000 Euro kalkulliert.
Aus Vorgesprächen mit den Politikern habe man herausgehört, so Trapp, dass wohl keine weiteren öffentlichen Mittel zur Sanierung freigegeben werden sollen. Andererseits sei es Ziel des Sanierungsvereines, “dieses Familienbad, von wem auch immer, wieder betriebsbereit zu machen”. Was dafür getan werden müsste, erläuterte Vereinsmitglied Dieter Frey. Er stützte sich zwar auf das umfangreiche Gutachten, war jedoch der Ansicht, dass die Schäden sich erheblich kostengünstiger beheben ließen – erneut mit Unterstützung des Vereins.
Um nach der Sanierung den Fortbestand des Freibads langfristig zu sichern, hatte der Verein bereits in seiner Einladung vorgeschlagen, dass sich engagierte Crumstädter zu einem Trägerverein zusammenfinden sollten. Schon vor Versammlungsbeginn standen die Besucher deshalb Schlange, um sich als neue Mitglieder zu registrieren. (Anmerkung des Vereins: Es handelte sich um 144 Absichtserklärungen zu einer Mitgliedschaft, davon sagten 44 Anwesende auch eine aktive Mitarbeit zu)
Der Trägerverein kristallisierte sich dann auch während der Diskussion als pragmatischste Lösung heraus. Denn sowohl der Bürgermeister als auch von Thomas Fischer (CDU) als auch Matthias Thurn (SPD) kam der Hinweis auf die starke Verschuldung Riedstadts, deretwegen man es sich nicht leisten könne, weiterhin zwei Bäder zu betreiben.
Wenn ein Verein die Trägerschaft übernehme, plädierte Trapp, soll die Stadt wenigstens einen jährlichen Zuschuss leisten. Denn die auf etwa 25 000 Euro im Jahr geschätzten Mitgliedsbeiträge seien nicht ausreichend, das Bad langfristig zu halten. Amend konnte dies allerdings nicht zusagen.
Abseits dieser Diskussion hatten Fischer und Thurn im Zwiegespräch nach einer Lösung gesucht: “Wir haben vor der Haushaltsberatung Fraktionssitzungen und werden dort prüfen, ob ein Betriebskostenzuschuss mehrheitsfähig ist”, schlugen sie schließlich vor. Die Rede war von rund 60 000 Euro. Damit sollten Bäderbetrieb und Reparaturen abgedeckt werden. Diesen Ansatz, so Fischer, könne man auf das Goddelauer Schwimmbad übertragen, um künftig auch dort über einen Trägerverein den bislang sechsstelligen jährlichen Zuschuss erheblich zu senken.
Zur Gründungsversammlung für den neuen Verein soll bald schon eingeladen werden, so Trapp abschließend. (hhh)